Eine männliche Figur steht aufrecht und mit dem Körper leicht abgedreht im Bild. Er ist komplett unbekleidet, wodurch der Fokus auf seinen definierten Muskeln und der Körperhaltung liegt. Der Haarstil untermalt die antikisierende Formensprache des Künstlers. Der linke Arm des Mannes hängt gerade, aber angespannt herunter, in der Hand hält er einen Diskus, der mit dem Körper zu verschmelzen scheint. Dies kann als Hinweis zum Ort der vorgezeichneten Plastik gelesen werden. So sollte diese womöglich im öffentlichen Raum stehen, weshalb die Elemente stabil und fixiert sein müssen. Durch den Diskus wird die Figur als Diskobolos ausgezeichnet. Sie entstand wohl in Anlehnung an die bekannte Plastik des Diskuswerfers von Naukydes, einem griechischen Bildhauer. Der rechte Arm des Mannes ist gebeugt, die Finger sind angespannt und führen eine konzentrierte Geste aus, was durch die Blickrichtung des Athleten zur Hand unterstrichen wird. Der ganze Körper steht unter Spannung, was den Moment der Konzentration und Vorbereitung vor dem Wurf darstellt. Zugleich wird das männliche Schönheitsideal der Antike wiederbelebt. Ein weiterer Hinweis, dass diese Bleistiftzeichnung eine Vorzeichnung für eine Plastik ist, wird durch das Element hinter dem Bein klar. Dies dient zur Herstellung von Stabilität und Gleichgewicht sowie der Fixierung der Plastik. Auch auf der Rückseite befindet sich eine Studie, allerdings sind die Details noch sehr vage. Es scheint sich aber um eine Skizze des Hermes Kriophoros mit dem Lamm auf seinen Schultern zu handeln, der «Patron der Hirten». Es gibt aber auch Darstellungen und Vollplastiken von Jesus als Guter Hirte, mit einem Lamm auf den Schultern, allerdings ist er da meistens ganz gekleidet, oder er trägt einen Lendenschurz.