Eine junge Frau in einem hellgrauen, durchsichtigen Unterkleid, welches ihre weibliche Brust betont, nimmt als Halbfigur beinahe den kompletten Raum im Bild ein. Ihr Oberkörper und ihre Arme scheinen beinahe zu gross im Vergleich zu ihrem Kopf, der auf ihrem kräftigen und langen Hals sitzt und dabei von ihrer schwarzen Haarpracht überdeckt wird. Mit der rechten Hand hebt die Frau das Haar an, welche mit ihrem Haar zu verschmelzen scheint. Ihr linker Arm ruht angewinkelt vor ihrem Oberkörper, in der Hand hält sie einen filigranen Kamm, als würde sie damit jeden Augenblick ihr Haar kämmen. Hinter ihrem Rücken wird die minimalistische Lehne eines Stuhls angedeutet, während sich dahinter der karge und hellblaue Raum um ihren Körper schmiegt. Der monochrome Raum lässt das Bild beinahe wie ein Fresko erscheinen, was durch den lasierten Farbauftrag betont wird, wie auch durch die schwarzen Konturen um ihren Körper. Der Aufenthaltsort ist nicht lokalisierbar, es wird jedoch auf das Motiv einer «Frau im Bade» angespielt, die dabei beobachtet wird. Dies wird unter anderem auch durch den Bildtitel, ihre Tätigkeit und ihre Kleidung signalisiert. Die Frau wirkt maskenhaft und anonym, fast wie eine antike Skulptur, deren Namen nicht bekannt ist und die nun in einem zeitgenössischen Bühnenstück auftritt. Sie blickt direkt aus dem Bild hinaus und scheint mit dem Voyeur - dem Künstler - und den Betrachtenden Kontakt aufzunehmen, die dadurch die Position des Künstlers einnehmen und ebenfalls zu Voyeur:innen werden. Sie wirkt allerdings abwesend, wodurch das Gefühl entsteht, als würde es sich um eine traumhafte Begegnung handeln, denn es bleibt eine unerklärliche Distanz zwischen allen Beteiligten bestehen.