Auf dem Boden im Schneidersitz ruhend, hält eine junge Frau eine Gitarre in der Hand. Sie trägt ein weisses Kleid, das ihre Unterschenkel und ihre Schultern frei gibt. Dabei sind ihr alabasterner Hautton und der Farbton ihres Kleides identisch, wodurch Stoff und Haut zu einer Einheit werden. Die Gitarre scheint sanft auf ihrem Schoss zu baumeln, während durch ihre Fingerstellung der Eindruck entsteht, als sei sie am Musizieren. Die Gitarre hat wiederum die gleiche braune Farbe wie ihr Haar, das zu einem lockeren Pferdeschwarz zusammengebunden ist. Der Boden unter ihr wiederholt das gleiche Braun und hebt so das Kleid und die Gliedmassen der Frau farblich ab. Dadurch wird sie in einem kargen Raum platziert, hinter ihr ragt die entleere Wand in einem dreckigen Weisston hervor. Auch die Wand verschmilzt beinahe mit ihrem Körper, ähnlich wie dies bei der Freskenmalerei der Malgrund und die Malerei tun. Bloss die antikisierende Umrisslinie hebt sie vom Hintergrund ab. Dadurch werden Gedanken an die etruskische Wandmalerei aufgerufen, die Righi immer wieder aufgriff. Dies wird durch die erdigen Farben, dem Duktus, der an einen steinigen Untergrund erinnert sowie die Schlichtheit von Hintergrund und Bildmotiv erreicht. Der Kopf wendet die Frau nach links, während ihre Augen auf den Boden blicken, als wäre sie in die Musik versunken. Betrachtende sind dagegen dem Klang der Stille ausgesetzt und können die Musik nur erahnen. Bei der weiblichen Figur könnte es sich um eine Muse des Gesangs und der Musik handeln, welche seit der Antike als weibliche «Schutzgöttinnen» dargestellt werden. Das Bild strahlt dadurch eine emotionale Ernsthaftigkeit und Nachdenklichkeit aus, die in Anbetracht der modernen Entstehungszeit sogleich wieder etwas Komisches/Ironisches übermittelt.