Der Gravitationspunkt der malerischen Arbeiten ist die Farbe, die in ihrer Emotionen evozierenden Qualität untersucht wird. Die Formen treten zu diesem Zweck (teilweise) zurück und überlassen das Feld der reinen Farbwirkung. Bevorzugt wird einfaches und billiges (lowbrow, cheap) Material, das auf verschiedene Arten transformatorisch behandelt wird: aufgelöst, neu zusammengefügt, verbrannt, verschmolzen. Ein gewaltsames/kathartisches Element und der Zufall werden mit offenen Sinnen eingeladen und haben Anteil an der Entstehung der Arbeiten. Diese Art von Ikonoklasmus dient der Sichtbarmachung und Überwindung der Fremdheitserfahrung in einer (vermeintlich) vernunftbasierten Welt. Eingeladen werden die Sinne, damit das Ich sich mit der Welt wieder als Einheit wahrnehmen kann.

Geboren in der Teilrepublik eines nicht mehr existenten Gesamtstaates. Zu Beginn der 90er Jahre Flucht in die Schweiz. Musisch begabt aber als Immigranten-Kind der Ersten Generation ökonomisch-integratorisch-praktisch gefördert bis zur emanzipatorisch-symbolischen Hinrichtung des falschen Selbst und Befreiung mit Mitte 30. Danach Studium von Mode-Design wegen Interesse an Körper und Maskierungen. Parallel dazu entstehen erste künstlerische Arbeiten in 2D und 3D. In starkem Bewusstsein für die Existenz intersektioneller Benachteiligung überwiegt die befreiende Erkenntnis, dass es Nichts zu verlieren gibt.