Lubomírský gestaltete im Jahr 1970 eine Reihe von Motiven eines «Jüdischen Grabs», teilweise in abstrahierter Form. Das Grab nimmt mittig des Bildes sein Platz ein und wird von weiteren Elementen umgeben. Der Hintergrund ist oft wild gestaltet. Historischer Anlass für seine Bilderreihe könnten die Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges sein. Der tschechische Künstler wurde während diesem Krieg geboren. Die Tschechoslowakei wies einer der grössten jüdischen Population innerhalb Europas auf. Im Laufe der Jahrhunderte, beginnend im 12. Jahrhundert, wurde die jüdische Minderheit verfolgt. Währen der deutschen Besatzung ab 1939 wurde der Grosssteil in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Zwei Jahre, bevor der Künstler die Bildreihe fertigstellte, geschah der «Prager Frühling». Der Versuch eines «neuen, menschlichen» demokratischen Sozialismus wurde durch den Warschauer Pakt gewaltsam niedergeschlagen, so dass die tschechische Bevölkerung in Resignation verfiel. Nach dem Prager Frühling erfuhr die jüdische Bevölkerung erneut Druck, die viele zur Emigration zwingen sollte, viele der Juden konvertierten oder lebten glaubenslos. Das Jüdische Grab soll an die Schreckenstaten in der vergangenen Geschichte erinnern und die Verstorbenen ehren. Auch in seiner Bilderreihe «Versöhnungskreuz» wird an den Holocaust und den Völkermord an Millionen von Juden erinnert.