Stillleben mit der Maske
Ein Stillleben über die inneren Empfindungen des Künstlers und der Brutalität des Zeitgeschehens
Oel
1942
CHF 14'000.00
Verkäufer:in kontaktieren
Über das Kunstwerk
Vor der dem Hintergrund einer dominierend-blautönigen surrealistischen Malerei stehen auf dem hölzernen Boden alltägliche und merkwürdige Gegenstände, manche aus der Theaterwelt, beieinander. Ein Gemälde von hinten, eine hölzerne Platte, eine Zeitung, ein drapierter dunkelroter Stoff, eine Vase und ein scheinbar leeres Glas, der Schädel eines Tieres, eine hängende Gesichtsmaske, ein farbiger Schmetterling und zwei Früchte sowie ein Ei stellen diese im Spezifischen dar. Der tierische Skelettkopf, der tote Schmetterling, die verwelkten Blätter an den Ästen in der Vase sowie das leere Glas stellen Elemente der Vergänglichkeit, symbolisieren den Tod oder stehen unter der Bedeutung des «Momento mori»-Gedanken (dt. «Bedenke, dass du sterblich bist»). Über der weissen Gesichtsmaske ist ein feiner Netzschleier gelegt. Diese Art Trauermaske könnte den vom Künstler bzw. vom Volk empfundenen Schmerz und die Traurigkeit über das Geschehen im Zweiten Weltkrieg andeuten. Zusammen mit dem dunkelroten Vorhang erinnern sie an das Theater, das in Maass Bilder oft einen Platz findet. Zwei grünschalige Granatäpfel sowie ein weisses Ei liegen vor der Vase auf dem Boden. Ein bräunlicher Keimling wächst aus der linken geöffneten Frucht heraus. Die grüne Farbe deutet an, dass das Obst noch unreif ist. Der Keimling, der sonst für neues Leben steht, scheint vertrocknet. Die Hoffnung auf eine neue bessere Zukunft scheint erschüttert. Das Ei hingegen ist geschlossen und unbeschädigt: Ein mögliches Zeichen der Geburt und des neuen Lebens sowie eine Andeutung auf einen kleinen Hoffnungsschimmer? Im Hintergrund der Äste ist das Titelblatt der italienisch-sprachigen Tageszeitung «Corriere della Sera» (dt. Abendkurier, Corriere) ersichtlich, die über das alltägliche Weltgeschehen berichtet. Die Malerei entstand im Jahr 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg. Der in Berlin geborene Künstler Ernst Maass verweigerte den Einzug in die deutsche Wehrmacht und lebte für eine Zeit im italienischen Cannobio. Anfang des Zweiten Weltkrieges zieht er nach Luzern in die Schweiz. Täglich berichtete die Zeitung über das Militär und die Schrecken des Krieges. Die Empfindungen darüber hält der Maler, hier während seiner Emigration, bildlich in surrealistischen Malereien, magischen Landschaften oder Stillleben fest. Er kehrte nicht mehr nach Berlin zurück, sondern wohnte bis zu seinem Tod in der Schweiz.
Kunststil
Magischer Realismus
Technik
Oel
Das ist ein Original Kunstwerk
Kunstwerk von Künstler:in erschaffen