Die caravaggistische Malerei des 17. Jhd. stellt die christliche Szene der Traumvision von Hieronymus dar. Sophronius Eusebius Hieronymus, bedeutender Theologe und Schriftsteller, wuchs als Kind christlicher Eltern auf, die ihn jedoch nicht tauften. Der Legende nach erschien ihm ein Engel im Traum, der ihn zum himmlischen Richter führte. Der Richter bekehrte ihn. Aus der Eingebung und Erkenntnis heraus, dass Gott ihn berufen hatte, widmete sich Hieronymus der Heiligen Schrift zu. Er wurde getauft und setzte seine Studien fort. Er lebte als Eremit, übersetzte die Bibel ins Lateinische und zählte zu den vier großen lateinischen Kirchenvätern. Der Maler Giovanni (Juan) Dò liess sich vom Stil des bedeutenden italienischen Maler Caravaggio inspirieren. Die gestalterische Wahl des starken Hell-Dunkel-Kontrastes mit der bewussten spotähnlichen Lichtsetzung, der dramatisierten Darstellung vor dem Höhepunkt sowie der Nahsicht sprechen für den Caravaggismus.