Auf einer natursichtigen Holzplatte zeigt sich in der unteren rechten Hälfte die Malerei eines Mannes. Im Vergleich zu seinen zahlreichen Selbstportraits, ist das Gesicht des Künstlers Sam Drukker unschwer zu erkennen. Eben jene Kopfhaltung ist in vielen seinen Selbstbildnissen zu entdecken. Die Malerei lässt sich zeitlich vermutlich in die 2010er datieren, was ihn in seinen 50er Jahren portraitieren würde. In der vergangenen Ausstellung «De man in de spiegel» (dt. «Der Mann im Spiegel») im Drents Museum in Assen wurden über 100 Selbstporträts von Sam Drukker aus der Zeit von 1980 bis 2022 präsentiert. Wie Drukker selbst sagt, fertigt er die Bildnisse von sich selbst zum Experimentieren, Ausprobieren und aus der Momentsituation heraus, an. «Ich mache sie zum Üben, Versuchen und Reflektieren. Wenn ich selbst male, wage ich es, mehr zu experimentieren.» (Zitat Drukker, Ausstellung «De man in de spiegel» (2022)). Wie der Name der Ausstellung schon andeutet, malt sich der niederländische Künstler durch den Spiegel hindurch. «But I don’t paint myself, I paint the man in the mirror» (Zitat Sam Drukker, Ausstellung «De man in de spiegel» (2022)). Drukker verwendet für seine Gemälde zudem unterschiedlichste Bildträger. Wahrscheinlich greift er zu dem, was ihm gerade in die Hände kommt. Für diese Malerei kam ihm diese Holzplatte entgegen. Die orange-tönige Farbe des Trägers bildet einen schönen komplementären Kontrast zur blauen Malerei des Mannes. Gleichzeitig nimmt er den Holzfarbton in die Malerei des Gesichtes mit auf und malt so nur die Konturen des Haares, der Augen, der Nase und des Mundes. Die Bleistift-Beschriftungen liess er bewusst sichtbar. Ebenso der schwarzfarbige Umriss einer Handsäge, der höchstwahrscheinlich nicht vom Künstler selbst gefertigt wurde, sondern schon vorher auf der Holzplatte existierte. Indem er die Handsäge bewusst sichtbar liess, entsteht ein spannender Kontrast zwischen der Person und der Säge. Ein bisschen schwarzer Humor muss hier fast mitgespielt haben.