In einer grünen Landschaft mit Wiese und Bäumen sitzen drei Frauen am Wasser. Auf dem knorrigen Baum sind zahlreiche wunderbare Singvögel in den Farben Blau und Rot zu entdecken. Die Frauen sind in langer erdtöniger dekorativer Kleidung dargestellt. Die Gewänder sind mit Pfauenfedern, schnörkeligen oder floralen Mustern geschmückt. Sie tragen Bänder, traditionell frisiertes dunkles Haar und feinen Ohren- und Haarschmuck. Die vordere Frau, welche mit dem Rücken zum Betrachter gedreht ist, hält einen Korb mit Früchten und Pflanzen in den Händen hoch. Die Frau zu ihrer rechten Seite zupft mit ihren zarten Fingern die Saiten ihres Musikinstrumentes, der Guqin (oder Qin). Die Frau auf der linken Seite scheint die Schutzhülle des Zupfinstrumentes, welche mit geometrischer Ornamentik versehen ist, zu halten. In der traditionellen chinesischen Malerei bezweckte der Künstler keine persönliche Stilfindung, sondern die Weiterführung der traditionellen Schule. Es ging nicht um die naturgetreue Wiedergabe, sondern um das Einfangen des Wesens, das den Betrachter emotional berühren sollte. Es wurden keine starken Farbtöne verwendet. Das Dargestellte fokussierte sich auf Portraits, Genre-, Tier-, Blumen- und Pflanzenbilder, Landschafs- und Figurenmalereien. Anders als in der westlichen Kultur wurden die chinesischen Malereien auf Seiden- oder Papierrollen nicht permanent an die Wände gehangen, sondern gewählt, aufgerollt und zweckbedingt betrachtet. Stilistisch könnte die Wasserfarben-Malerei vermutlich in die Song-Dynastie (960-1279) geordnet werden. Die Landschaften wurden feiner, impressionistischer und dekorativer. Die lebensnahe Figur wurde präsenter bzw. zentraler in der Landschaft dargestellt. Ungewöhnlich erscheint jedoch, dass keine Schriften oder Stempeln zu sehen sind, die sonst eine chinesische Malerei komplettieren.